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er Web-Blog ist längst fester Bestandteil des Informations- und Unterhaltungsangebots im Internet. Er schwirrt durch den virtuellen Raum und hat durch die »Blogger« das Alltagsleben erreicht. Doch was sich genau hinter dem Begriff verbirgt, wissen viele User gar nicht. Sie nutzen Wörter wie Blog, Website und Webseite wie selbstverständlich. Doch ist alles das Gleiche? Gibt es Unterschiede? Es ist an der Zeit, die Verwirrungen um die Begrifflichkeiten, die einem Bedeutungswandel unterliegen, zu beenden.

Folgende Ausführungen und Beispiele bringen Klarheit.

Lese-Tipp: Vergewissere dich, dass du die Begriffe und Fachtermini in diesem Artikel verstehst. Für schnelle und einfache Definitionen wirf einen Blick in unser Glossar - Dein umfassender Leitfaden durch das ABC des Online-Marketings.

Wie heißt das nun: Website oder Webseite?

Beide Wörter werden im Deutschen gern synonym verwendet. WebSEITE ist allerdings im eigentlichen Sinne nicht die richtige Übersetzung zum englischen Begriff WebSITE. Warum? Eine einzelne WebSEITE würde auf Englisch Web PAGE heißen. Damit wäre dann ein einzelnes Dokument bzw. eine einzelne Internetseite gemeint – als Teil einer WebSITE. In der deutschen Sprachen hat sich der Begriff Web PAGE jedoch nie durchgesetzt.

Wer von einer WebSITE spricht, meint damit die Gesamtheit aller einzelnen Internetseiten unter einer Internetpräsenz, wie z. B. ein Buch. Die WebSEITE dürfte der Logik nach daher nur eine einzelne Internetseite sein, wie ein Seitenblatt in diesem Buch.

Beispiel: Die Website der Stadt München ist https://www.muenchen.de/. Hiermit ist sowohl die Startseite gemeint, die sich hinter dem Link verbirgt, als auch alle Unterseiten. Eine Webseite der Stadt München wäre die Startseite https://www.muenchen.de/, aber nicht in Gesamtheit mit den hinterlegten Unterseiten.

Website versus Blog: Wo liegt hier der Unterschied?

Den Unterschied zwischen WebSEITE und WebSITE haben wir jetzt also erklärt. Jetzt geht es zur Eingangsfrage: Was ist der Unterschied zwischen einem Blog und einer Website? Zur Beantwortung der Frage schauen wir uns die Wortherkunft und den Bedeutungsursprung an:

Das Wort Blog ist ein Lehnwort. Es leitet sich von dem Begriff Logbuch her, was die meisten mit der Schifffahrt oder Raumschiff Enterprise verbinden dürften.

Eigentlich kommt vor dem Wort Log noch der Begriff Web für World Wide Web. Im Sprachgebrauch wurde aus dem Web-Blog ein Blog. In der Schifffahrt und bei Raumschiff Enterprise dient das Logbuch zur Aufzeichnung und Archivierung von Fahrtgeschwindigkeiten, täglichen Ereignissen und wichtigen Vorgängen an Bord. Es ist daher einem Tagebuch sehr ähnlich.

Der Web-Blog ist nichts anderes. Er ist ein digitales Tagebuch in all seinen Ausprägungen.

Er hat eine chronologische Reihenfolge, bzw. die Beiträge werden nach dem Datum geordnet. Teilweise besitzt der Web-Blog auch Kategorien, um den Lesern einen besseren Überblick zu ermöglichen und um schneller jene Themen zu finden, die ihn interessieren.

Hier ein paar Merkmale und Beispiele für einen Blog:

  • Ansammlung von Texten zu einem bestimmten Themenbereich
  • oft Bezug zum aktuellen Geschehen (Studien, politischen Entwicklungen, Modetrends)
  • Schreibstil kann aus der Ich-Perspektive und unkonventionell sein
  • Textarten reichen von Ratgebern bis hin zu Pressemeldungen
  • Privatpersonen und Unternehmen können Web-Blogs haben
  • Fotos und Videos können integriert sein
  • im Text findet sich oft ein hoher Mehrwert für den Leser
  • häufig Integrierung eigener Erfahrungen und Meinungen

Natürlich ist ein Blog auch in gewisser Hinsicht eine Website. Eine Website ist immerhin nichts anderes als ein Dokument als Bestandteil eines Angebots im Internet. Und ein Blog ist einfach eine andere Art von Website.

Typisch für Blogs: direkte Interaktion mit dem User und Newsfeed

Web-Blogs bieten oft die Möglichkeit einer Kommentarfunktion. Dadurch können die Leser, den Beitrag direkt kommentieren und so eine spannende Diskussion auslösen oder Fragen stellen. Diese Kommentarfunktion befindet sich unter dem eigentlichen Artikel. Es sind kleine Felder bzw. Formulare, in denen der Leser seinen gewünschten Kommentar hineinschreibt. Auch seinen Namen und seine E-Mail-Adresse gibt der User in der Regel an, damit der Blogger bei Bedarf direkt auf ihn reagieren kann. Das Feedback der Leser kann für den Blogger selbst, als auch für seine Leserschaft sehr hilfreich sein.

Sehr beliebt bei Web-Blogs ist der Newsfeed – wörtlich übersetzt »Nachrichtenfütterung«. Es ist in der Tat ein Nachrichtenticker, den ein Leser von dem jeweiligen Web-Blog abonnieren kann.

Der User abonniert also die Inhalte eines Web-Blogs, ohne selbst die URL-Adresse des Blogs im Browser einzugeben. Stattdessen ruft eine Software in regelmäßigen Abständen die neuen Inhalte des abonnierten Web-Blogs ab und leitet diese an den jeweiligen User weiter. Überaus praktisch ist in diesem Zusammenhang der Feedreader: Er informiert den User in aller Kürze über die ungelesenen Blog-Artikel, sodass er je nach Zeit und Interessenlage entscheiden kann, ob er den kompletten Artikel lesen möchte oder nicht. Zumeist handelt es sich bei dem Feedreader um eine Überschrift oder einen kurzen Fließtext. Manchmal sind es aber auch Videos, Bilder oder Links.

Website: ein wenig statischer und technisch aufwendiger

Eine Website als eine Sammlung von Web-Seiten wird in der Regel von einem versierten Webmaster kunstvoll entworfen, gestaltet und ins Internet gesetzt. Da dies sehr aufwendig ist und ein umfangreiches technisches Wissen erfordert, wird an den Seiten anschließend meist nicht viel vom Websitebesitzer geändert. Viele der Websites, die man im Netz findet, verändern sich über die Jahre hinweg nur in Nuancen. Man nennt sie daher auch statische Websites. Unternehmen nutzen diese Art von Websites meistens dazu, um ihren Betrieb, ihr Team, ihre Firmenphilosophie und ihre Produktpalette zu präsentieren. Potenzielle und bestehende Kunden sollen sich über die Firma auf der Website informieren können und Kontakt aufnehmen. Eine direkte Auftragsgenerierung ist erwünscht. Selbstverständlich gibt es auch Websites, die in erster Linie der Informationsvermittlung dienen. Dazu gehören beispielsweise behördliche Seiten, wie die Website deiner Gemeinde, des Finanzamts oder auch des städtischen Hallenbads. Das Internet ist also voll von Websites, die ganz unterschiedliche Zielsetzungen verfolgen.

Der Blog punktet durch Aktualität und interessante Beiträge

Wie sich an den Ausführungen bereits erahnen lässt, handelt es sich beim Web-Blog um ein lebendiges Kommunikationsmittel. Er unterliegt einem ständigen Wandel, was seiner immensen Beliebtheit zuzuschreiben ist. Diese Beliebtheit hat ihren Ursprung nicht nur bei den Lesern, sondern auch bei den Suchmaschinen wie Google selbst. Sie lieben aktuelle, interessante Beiträge, denn dies erhöht ihre eigene Beliebtheit. Ein Blog erbringt genau das, was das Geschäftsmodell von Suchmaschinen ist: Leser suchen nach spannenden Inhalten, die ihnen als Suchergebnis offeriert werden. Tut sie das nicht, bedient sich der User einer anderen Suchmaschine. Die Erstgenannte verliert Besucher, kann weniger Anzeigen verkaufen und ist schneller als man denkt aus dem Rennen.

Aus diesem Grund sind die Grenzen zwischen Blog und Website nicht mehr so scharf wie früher. In den USA wird daher sprachlich kaum noch ein Unterschied zwischen den beiden Begrifflichkeiten gemacht. Das offenbart sogar die englische Version von WordPress, bei der es sich um das bekannteste und am meisten genutzte „Betriebssystem“ für Websites handelt.

Das englischsprachige WordPress nutzt nur noch den Begriff „Sites“ (für Blog und Websites). Bei der deutschen Version wird weiterhin auf den Begriff Blog beharrt.

Ob USA oder Deutschland: Blogs sind zu einem unerlässlichen Bestandteil einer zeitgemäßen Website geworden. Auf ihm veröffentlichen Unternehmen News, Trends usw. Der Blog gibt dem Websitebetreiber die Möglichkeit, neue Artikel auf der Website einzupflegen, um seine Leser/Kunden auf dem Laufenden zu halten und im Ranking bei Google nach oben zu rutschen.

Was ist besser: Website oder Blog?

Hierauf gibt es keine allgemeingültige Antwort, zumal die beiden Begrifflichkeiten miteinander verschmelzen. Gehen wir von der ursprünglichen Verwendung der Worte aus, stellt sich die Frage nach der Zielsetzung: Was möchte ich mit meiner Internetpräsenz erreichen? Wenn Du weißt, was Du willst, kennst du deine Zielgruppe und damit die Antwort auf die oben gestellte Frage. Grundsätzlich lässt sich festhalten:

Websites sind ideal für:

  • Informationen, die keine häufige Aktualisierung erfordern.
  • die Übermittlung von neutralen Inhalten.
  • die Darstellung des Unternehmens in all seinen Facetten.
  • alle, die einen einmaligen hohen Aufwand nicht scheuen und danach kaum noch etwas an der Internetseite verändern möchten.
  • Informationen, die keinen bestimmten Zeitbezug besitzen.‍

Ein Blog ist ideal für:

  • den persönlichen Kontakt zu deiner Leserschaft.
  • alle, die regelmäßig einen Beitrag veröffentlichen möchten.
  • die Platzierung von aktuellen Informationen, Ereignissen und Geschehnissen.
  • die Unternehmung nahbar und kundenfreundlich zu präsentieren.
  • das intensive Networking mit Gleichdenkenden, potenziellen Kunden und Geschäftspartnern.
  • das positive, hohe Ranking in Google zu beschleunigen.
  • alle, die im Internet ohne großen technischen Aufwand schnell präsent sein möchten.

‍‍Der Hybrid macht den Unterschied: Website und Blog

Dir gefallen die Eigenschaften vom Blog und einer Website? Du möchtest von beiden profitieren? Kein Problem. Ein Erfolgsrezept kann sein, sich für eine Kombination aus regulärer Website und Blog zu entscheiden. Bei vielen erfolgreichen Internetpräsenzen wird dies eingesetzt. Für die Umsetzung gibt es zwei Möglichkeiten:

1. Blog ist gleich die Website

Mit freien Content-Management-Systemen wie WordPress und anderen kannst Du geschickt eine Kombination aus Blog und Website kreieren. (Du findest einen hilfreichen Beitrag zur Auswahl des richtigen Content-Management-Systems in einem anderen Artikel.) Das Tool ermöglicht Dir, statische Seiten zu erstellen und die Funktion eines Web-Blogs zu nutzen. So kannst du beispielsweise eine statische "Start"-Seite entwerfen, die dem Leser zur groben Orientierung dient. Vielleicht stellst Du Dich auf dieser auch gleich kurz vor. Dann integrierst Du einen Web-Blog, den Du regelmäßig mit neuen Beiträgen fütterst.

2. Website plus Blog-Seiten

Wenn es etwas aufwendiger und professioneller sein darf, empfiehlt sich diese Variante. Bei ihr erstellt ein Experte für Dich eine hochwertige Web Page, die Dich oder Dein Unternehmen präsentiert. Bereits hier profitierst Du von einem Imagegewinn. Die Kreierung der Website dauert etwas Zeit und ist kostenintensiv. Danach ist sie allerdings pflegeleicht, da Du selbst an ihr nicht mehr viel tun musst. In die Website integrierst Du einen Web-Blog, den Du selbst mit Beiträgen bestücken kannst. Programmiererkenntnisse sind nicht erforderlich, aber auch die Benutzung der Software erfordert ein gewisses Interesse, um die Bedienung erfolgreich zu meistern. Die Beiträge sollten mit Deiner eigentlichen Website verknüpft werden. Darüber hinaus kannst Du Links zu qualitativ hochwertigen, anderen Web Pages erstellen, was dem Leser hilft und Google belohnt.

Blogbeiträge sind gut für Dein Google Ranking

Der Blog ist ein intelligentes, wichtiges Tool, mit dem Du direkt Dein Google Ranking beeinflussen kannst. Beim digitalen Marketing nimmt er daher einen hohen Stellenwert ein. Übrigens: Keine Angst vorm Bloggen. Wenn Du selbst keine Lust zum Schreiben hast, kannst Du für die Erstellung von Content auf die Hilfe von Blog-Schreibern zurückgreifen. Sie verfassen für Dich und nach Deinen Wünschen aktuelle Beiträge, die einen Mehrwert für Deine Website und Deine Leser darstellen.

Zum Abschluss ein kurzes Beispiel

Du liest gerade einen Blogbeitrag von Gerhardt Web Publishing – ein Unternehmen für digitales Marketing. Dies heißt: Jetzt bist du in einem Web-Blog. Der Blog ist wiederum auf der Gerhardt Web Publishing Website integriert. Du siehst deutlich die Unterkategorien in der obigen Menüzeile, wie Online Strategieberatung, Wirkungsvolle Umsetzung, Zusammenarbeit, Preise und Blog, die Du anklicken kannst. Sie sind Teil der Website. Du befindest Dich also inmitten eines guten Beispiels dafür, wie Web-Blog und Website miteinander fusionieren können. Ist doch spannend oder?

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Photo by Possessed Photography on Unsplash

Posted 
Jul 10, 2023
 in Kategorie: 
Entwicklung

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