it der Erstellung der eigenen Website ist das so eine Sache. Auf den ersten Blick erscheint es ganz leicht, einen Webauftritt zu verwirklichen. Immerhin ist bekannt, dass es auf dem Markt anwenderfreundliche Tools zur Websiteerstellung gibt – auch ohne Programmierkenntnisse zu besitzen. Eifrig wird daher das Projekt „meine Internetpräsenz“ angegangen.
Soll das Vorhaben realisiert werden, stößt der Anwender zumeist auf die ersten kleinen und größeren Herausforderungen. Oft kommt das Projekt recht bald durch Überforderung zum Erliegen. Schade, denn für Unternehmen (fast) aller Branchen ist ein eigener Webauftritt unerlässlich. Damit Dir das nicht passiert, haben wir für Dich eine übersichtliche Checkliste erstellt. Immer noch eine Herausforderung, aber, wenn Du sie durcharbeitest, bist Du bestens vorbereitet und hast am Ende auch nichts übersehen.
Lese-Tipp: Vergewissere dich, dass du die Begriffe und Fachtermini in diesem Artikel verstehst. Für schnelle und einfache Definitionen wirf einen Blick in unser Glossar - Dein umfassender Leitfaden durch das ABC des Online-Marketings.
1. Definiere das Ziel der Website und wähle den Website-Typ aus
- Was möchtest Du mit der Website erreichen? Informationsvermittlung, Verkauf oder Lead-Generierung?
- Integrierst Du in die Website komplexere Inhalte?
Extratipp: Verliere nicht den Blick in die Zukunft. Vermutlich wird Deine Website mit der Zeit wachsen, weswegen Du Dich von Anfang an für einen Website-Typ entscheiden solltest, der von den Voraussetzungen her ausbaufähig ist.
2. Wähle die geeignete Methode zur Websiteerstellung
Zur Auswahl stehen Dir Homepage-Baukasten, Content-Management-System (CMS), Websiteerstellung von einer Agentur oder Website selbst programmieren. Alle vier Methoden haben ihre eigenen Vor- und Nachteile. Die Praxis zeigt jedoch, dass sich vor allem ein kompetentes CMS bewährt hat – am besten in Zusammenarbeit mit einer erfahrenen Agentur mit transparenter Preisgestaltung.
Eine eigene Website zu programmieren ist in der heutigen Zeit selten nötig. Die meisten Anbieter von Website-Software haben bereits an alles (und mehr) gedacht, was Du für eine moderne und funktionsfähige Internetpräsenz brauchst.
3. Branding, Namensfindung und Registrierung Deiner Domain
Den richtigen Namen für Deine Internetpräsenz zu wählen beginnt bereits mit dem Branding: Was bietest Du an und wie möchtest Du von außen wahrgenommen werden? Gibt es bereits Konkurrenten im Internet oder hast Du ein komplett neues Konzept? Idealerweise erhältst Du vor diesem Schritt eine fundierte Online-Markt-Recherche und darauf basierend einen Online-Marketing-Plan (OMP), der Dich bereits korrekt orientiert und in die richtige Richtung lenkt.
Als Websitedomain kannst Du Deinen eigenen Namen verwenden oder eine Kurzbeschreibung Deines Services. Auch Initialen des Websitenamens, vor allem wenn dieser länger ist, werden manchmal verwendet. Idealer ist es, wenn die Domain bereits sagt, was Du tust. Der Interessent weiß dann sofort, dass er bei Dir thematisch richtig ist. Bist Du bei der Namensfindung auf Dich selbst gestellt, dann beginne mit einem Brainstorming und sammle Ideen für einen passenden Namen, der Deine Website repräsentiert. Überprüfe dann die Verfügbarkeit des gewünschten Domainnamens und ob jemand dagegen wegen der Verletzung von Markenrechten Einspruch erheben könnte. Hast Du dies gemeistert, suchst Du Dir einen zuverlässigen Domainregistrar und registrierst Deine Domain, um sie Dir zu sichern.
4. Suche Dir ein kompetentes Hosting für Deinen Webauftritt
Beginne damit, Deine Anforderungen zu definieren, wie zum Beispiel benötigter Speicherplatz (große Website), Bandbreite und unterstützte Technologien. Dann beginnt die eigentliche Suche nach einem Hosting-Anbieter, der diese Anforderungen erfüllt und gleichzeitig Zuverlässigkeit, Sicherheit und guten Kundensupport bietet. Berücksichtige auch den Preis und vergleiche verschiedene Angebote, um das beste Preis-Leistungs-Verhältnis zu finden. Hierbei solltest Du immer im Hinterkopf haben, dass das Hosting ein wichtiger Standpfeiler für den Erfolg Deiner Websitepräsenz ist.
Hosting (auch bekannt als Website-Hosting und Webhosting) bezeichnet das Bereitstellen von Speicherplatz (Webspace) für das Veröffentlichen von Websites. Das Webhosting ist dabei das Grundstück, auf dem sich das Haus (Website) befindet und die Domain ist die Adresse. Wenn nun eine Person den Domainnamen in ihren Browser eingibt oder auf einen Weblink klickt, fungiert die Domain wie die Anschrift.
5. Kauf ein SSL-Zertifikat
Suche nach einem vertrauenswürdigen Anbieter, der SSL-Zertifikate verkauft, und prüfe deren Preise und Funktionen. Wichtig ist, dass das Zertifikat mit Deinem Webhosting kompatibel ist. Nach dem Kauf folge den Anweisungen des Anbieters zur Installation des Zertifikats auf Deiner Website. Durch den Kauf eines SSL-Zertifikats sicherst Du die Verbindung zu Deiner Website und schützt die Daten Deiner Besucher. Außerdem verbessert es Dein Google-Ranking.
SSL steht für „Secure Socket Layer“. Dabei handelt es sich um eine Technologie, die eine sichere Sitzungsverbindung zwischen dem Webbrowser des Besuchers und Ihrer Website herstellt, sodass die gesamte über diese Verbindung übertragene Kommunikation verschlüsselt und somit sicher ist.
6. Entscheide Dich für eine Zielgruppen- und firmengerechte Website Gestaltung
Achte auf ein übersichtliches Layout, das eine klare Struktur und intuitive Navigation bietet. Farben, Schriftarten und Grafiken müssen zur Identität Deiner Marke passen. Stelle sicher, dass die Website responsiv ist und auf verschiedenen Geräten gut aussieht sowie funktioniert. Die Ladezeiten müssen schnell sein, da User ansonsten abspringen. Mithilfe von strategisch sorgsam gesetzten Call-to-Action-Elementen animierst Du Besucher zur gewünschten Handlung. Und nicht zuletzt: Sorge für hochwertige Inhalte, die die Bedürfnisse und Interessen Deiner Zielgruppe ansprechen. Das führt uns direkt zum nächsten Punkt der Checkliste.
7. Erstelle Inhalte für die einzelnen Webseiten und optimiere sie nach SEO-Kriterien
Ob Startseite bzw. Homepage, Landingpage oder eine andere Webseite: Sie alle benötigen einen informativen und zielgruppengerechten Content, der die gängigen und aktuellen SEO-Kriterien erfüllt. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen Du mit einer Fülle an aneinandergereihten Keywords beim Google-Ranking gute Ergebnisse erzielen konntest. Der Inhalt der Webseiten muss hochwertig sein und dem Leser die Informationen liefern, die er sucht. Dieser Schritt erfordert erfahrungsgemäß den größten Zeitaufwand und ist neben der Funktionalität der gesamten Website das wichtigste Element. Nimm Dir die Zeit dafür, es ist ausschlaggebend für Deinen Erfolg.
8. Erfülle die rechtlichen Voraussetzungen für Websites
Beim Erstellen einer Website gibt es einige rechtliche Voraussetzungen zu beachten, um gesetzeskonform zu sein. Dazu gehört die Angabe eines Impressums mit Kontaktdaten des Betreibers. In dem Impressum kannst Du zudem das Thema Haftung und Disclaimer aufnehmen. Er dient dazu, bestimmte Haftungsausschlüsse oder rechtliche Hinweise auf Deiner Website darzustellen. Wenn personenbezogene Daten erhoben werden, ist eine Datenschutzerklärung erforderlich. Informiere Dich über Cookie-Richtlinien und die Einholung von Einwilligungen. Bei kommerziellen Websites sollten klare Angaben zu Preisen, Versandkosten und Rückgabebedingungen gemacht werden. Beachte auch ggf. besondere rechtliche Anforderungen für bestimmte Branchen oder Dienstleistungen.
9. Führe einen finalen Check durch: die Checkliste in der Checkliste
Bevor Du Deine Website veröffentlichst, ist es wichtig, einen finalen Check durchzuführen, um sicherzustellen, dass alles korrekt ist. Hier sind einige wichtige Punkte, die Du überprüfen solltest:
- Inhalte: Gehe nochmals alle Inhalte auf Deiner Website durch, um sicherzustellen, dass sie fehlerfrei, verständlich und konsistent sind. Überprüfe auch Rechtschreibung und Grammatik.
- Links: Teste alle internen und externen Links, um sicherzustellen, dass sie richtig funktionieren und auf die gewünschten Seiten verweisen.
- Navigation: Überprüfe die Navigation Deiner Website, um sicherzustellen, dass sie klar und benutzerfreundlich ist. Stelle sicher, dass Besucher problemlos zwischen den verschiedenen Seiten navigieren können und es keine "toten" Links gibt.
- Responsives Design: Teste Deine Website auf verschiedenen Geräten (Desktop, Tablet, Mobiltelefon) und in verschiedenen Browsern, um sicherzustellen, dass sie auf allen Plattformen gut aussieht und störungsfrei funktioniert.
- Formulare und Funktionen: Wenn Deine Website Formulare oder andere interaktive Funktionen enthält, stelle sicher, dass sie problemlos laufen und Daten korrekt erfasst sowie verarbeitet werden.
- Ladezeiten: Überprüfe die Ladezeiten Deiner Website bzw. aller Webpages und optimiere sie gegebenenfalls, um sicherzustellen, dass sie schnell geladen wird und eine gute Benutzererfahrung bietet.
- SEO: Überprüfe Deine Website bezüglich der Suchmaschinenoptimierung (SEO). Verwende relevante Keywords, Meta-Tags und eine sinnvolle URL-Struktur.
- Rechtliche Aspekte: Stelle sicher, dass Deine Internet Präsenz alle erforderlichen rechtlichen Informationen enthält, wie Impressum, Datenschutzerklärung und gegebenenfalls weitere rechtliche Hinweise.
- Sicherheit: Überprüfe die Sicherheitsmaßnahmen Deiner Website, damit Du und/oder die User nicht Opfer von Cyberattacken und Datenverlust werden.
Jubel, Trubel, Heiterkeit: Meine Website läuft – und was jetzt?
Die Website ist fertig. Sie ist hochgeladen und Du hast den letzten Check durchgeführt. Und was jetzt? Du kannst Dich freuen und nach der langen Planung sowie aufwendigen Umsetzung auf erste Erfolge warten. Vielleicht vertiefst Du Dich auch ein wenig im Social-Media-Marketing, um Deine Internet-Präsenz noch bekannter zu machen. Vergiss jedoch nie, dass Deine Website kein starres, unveränderliches System ist. Sie muss dynamisch sein, um für Deine Zielgruppen interessant zu sein, beim Google-Ranking nicht zu fallen und Deinen Unternehmenserfolg zu sichern. Deswegen fängt mit der Erstellung einer Internet Präsenz eine neue Arbeit an: das Analysieren und Optimieren. Überwache die Leistung Deiner Website mit Analysetools und optimiere sie kontinuierlich. Passe Inhalte, Design, Aufbau und Funktionen an, um das Nutzererlebnis zu verbessern und Deine Ziele zu erreichen.
Dies alles ist ein Haufen Arbeit, der mit der Erstellung der Website nicht endet. Im Idealfall kann man diese Arbeit outsourcen und vom Profi machen lassen. Aber immer sollte der Chef auch Augen und Ohren für seine Internetpräsenz offen halten um seinem Marketingteam (wenn er eines hat) mit seinen Erfahrungen aus der Branche zuzuarbeiten.
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Photo by Eden Constantino on Unsplash